Problemstellung
Lokaljournalist:innen sind zunehmend pressefeindlichen Übergriffen, Bedrohungen und Tätlichkeiten ausgesetzt. Anders als Reporter:innen überregionaler Medien ist Lokalredakteur:innen ein Rückzug in die Großstadt als anonymen Rückzugsraum kaum möglich. Die Feindseligkeiten reichen teils bis in den Privatbereich und können zur dauerhaften psychischen Belastung werden. Dadurch leiden nicht nur die betroffenen Journalist:innen, auch die Qualität der Berichterstattung kann mittelfristig beeinträchtigt werden.
Ziel
Mit der Sammlung pressefeindlicher Angriffe und Bedrohungssituationen im Lokaljournalismus soll erfasst werden, in welchem Ausmaß und welcher Qualität Medienschaffende im Lokalen von den Anfeindungen betroffen sind. Die Ergebnisse dienen als Grundlage zur Entwicklung effektiver Gegenmaßnahmen. Langfristig soll dadurch eine strukturelle Verbesserung der Arbeitssituation für Medienschaffende im Lokalen erreicht und ihre Sicherheitslage verbessert werden, um weiterhin eine hohe Qualität der Berichterstattung gewährleisten zu können. Die Ergebnisse der Erfassung werden regelmäßig veröffentlicht und die verifizierten Fälle zusätzlich auf der Monitoring-Plattform mappingmediafreedom.org publiziert.
Kooperation
Für das Projekt „Feindbild Journalist“-Monitoring Lokaljournalismus kooperieren der Bundesverband der Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und das European Centre for Press and Media Freedom (ECPMF).
Forschungsdesign
Das Forschungsdesign basiert auf der Studienreihe „Feindbild Journalist“ des ECPMFs. Darin werden seit 2015 tätliche Übergriffe auf Medienschaffende in Deutschland verifiziert und analysiert. Für das „Feindbild Journalist“-Monitoring Lokaljournalismus wurden zusätzliche Kategorien eingeführt, um sowohl nicht-tätliche Angriffe als auch online erfolgende Übergriffe erfassen zu können.
Projektteam
Das Projektteam besteht aus dem Projektleiter Martin Hoffmann (ECPMF) und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Annkathrin Pohl (ECPMF).
Kontakt: studie@ecpmf.eu